Test: CD-Player Bladelius Freja MK-III
Drei Tasten, mehr gibt s nicht. Die Optik sollte
nicht von einem Klavier gestört werden
dio-CDs, die hier ihre Unterstützung
finden,
zumindest
das
zweikanalige
Material.
War die äußere Schönheit noch an-
heimelnd für jedermann, ist das In-
nenleben der Freja für jeden Technik-
verliebten eine Augenweide. Bladelius
setzt auf Stabilität. Das Laufwerk, üb-
rigens ein auf Audio-Anwendung spe-
zialisisertes Teil namens Gyrfalcon von
Daisy Laser und somit als ganz beson-
ders lecker zu bezeichnen, ist an meh-
reren Punkten bombenfest mit dem
Gehäuse verschraubt, ein Ringkerntra-
fo der ganz dicken Art sitzt weit von
der restlichen Elektronik entfernt in
seinem angestammten Eckchen. Die
Stromversorgung wirkt auf den ersten
Die Schublade ist aus Aluminium und fährt sanft
aus ihrem Schacht
Das CD-Laufwerk sitzt bomben-
fest im Gehäuse und ist mit einer
starren Stange mit der Bodenplatte
verbunden
Blick etwas überdimensioniert, ist sie
auf den zweiten wahrscheinlich auch,
stellt aber eine unbestechliche und zu-
verlässige Basis dessen dar, was in un-
serer Freja passiert.
Upsampler, DAC und Clock befinden
sich auf einer Extraplatine und ganz
dicht beinander, gut gegen alles, was
Zeitfehler verursacht und dann Jitter
genannt wird. Auf 192 Kilohertz in 24
Bit Datentiefe wird das Signal zunächst
aufgepumpt, bevor es in eine analoge
Form gebracht wird. Schaltungstech-
nisch geben sich die meisten Produkte
des schwedischen Unternehmens der
Symmetrie hin, was natürlich auch in
der Freja wieder benutzt wird. Und das
so konsequent wie möglich: Der ver-
wendete Wandlerchip, ein DSD1794
von Burr-Brown, gibt sein frisch er-
zeugtes digitales Musiksignal in Form
vollsymmetrischer Ströme heraus, die
Art der Signalführung bleibt dann bis
zu den XLR-Buchsen erhalten.
Für Besitzer von Vorstufen oder Voll-
verstärkern ohne symmetrische Ein-
gänge wurde sogar noch Extra-Auf-
wand betrieben, denn ein Satz richtig
feister Operationsverstärker desymme-
triert das Signal auch für die „normale“
Anschlussart per Cinch. Deren gibt es
sogar zwei Paar, eins mit 1,8, das an-
dere mit ungefähr 3 Volt Ausgangs-
spannung. Sie können die wählen, die
am besten zu Ihrer Vorstufe passt oder
einfach mal ausprobieren, welche an
Ihrer Anlage besser klingt. Kann gut
sein, dass die potentere von beiden et-
was mehr Spritzigkeit und Lebendig-
keit bringt. Ich habe das auf Geheiß
des Vertriebs mal getan und fand‘s in
der Tat besser, auch wenn ich mit den
zwei Volt des anderen Paares rein the-
oretisch besser bedient gewesen wäre.
Klar, dass die Chefin der Walküren
unbedingt auch Wagners Walkürenritt
wiedergeben musste. Die Aufnahme
der Deutschen Grammophon, darge-
boten von den Berliner Philharmoni-
kern unter der Leitung von Herbert
von Karajan, hatten wir zum Glück
griffbereit hier im Verlag. Ganz so
selbstverständlich, wie sich das anhört,
ist das gar nicht mal, schließlich wird in
einer EINSNULL-Redaktion fast nur
noch per Streaming oder direkt vom
Notebook
abgespielt,
die
seinerzeit
eingelesenen CDs sind mittlerweile an
Orten, wo sie nur schwer aufzufinden
sind. Aber irgendwann findet man die
CD seiner Wahl ja doch und ich hab‘s
nicht bereut, so lange gesucht zu haben.
Was Freja aus dem Medium Compact
Disc herausholt, ist tatsächlich be-
merkenswert. Die feinen Oberwellen
der Bläser, die schillernden Pauken,
DAC und Quarz sind nahe beieinander, perfekt
für jitterarm es Arbeiten
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